Auch 2025 bleibt Datenschutz ein zentrales Thema in der digitalen Welt. Unternehmen, die auf kommende Entwicklungen vorbereitet sind, können nicht nur Bußgelder vermeiden, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Partnern stärken. In diesem Beitrag zeigen wir auf, worauf sich Unternehmen einstellen sollten. Basierend auf unseren Erfahrungen aus der Datenschutzberatung werfen wir außerdem einen Blick auf die aktuellen Datenschutztrends, die 2025 prägen werden.

Trend 1: Künstliche Intelligenz und der AI Act

Der Einsatz von KI-gestützten Tools wie ChatGPT oder Copilot ist im unternehmerischen Alltag längst angekommen, ganz glich ob zur Automatisierung von Prozessen, im Kundensupport oder im Marketing. Doch mit der wachsenden Nutzung steigen auch die Anforderungen an Datenschutz und Transparenz.

Mit der Verabschiedung der EU-KI-Verordnung (AI Act) im Frühjahr 2024 sind Unternehmen nun verpflichtet, bestimmte KI-Anwendungen als „hochrisikobehaftet“ einzustufen und entsprechend zu dokumentieren. Parallel bleibt die DSGVO vollumfänglich anwendbar.

Für Unternehmen bedeutet das: Wer KI-Systeme nutzt, muss technische und organisatorische Maßnahmen zur DSGVO-Compliance umsetzen, etwa durch Datenschutz-Folgenabschätzungen, transparente Informationspflichten und Einschränkungen bei der Datenverarbeitung.

Besonderes Augenmerk gilt:

  • KI-Training auf personenbezogenen Daten
  • Erstellung von Nutzerprofilen (Profiling)
  • Grenzüberschreitender Datenverkehr

Trend 2: Data Governance und interne Datenschutzstrukturen

Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Datenschutz keine Aufgabe für Einzelpersonen ist, sondern in einer strukturierten Organisation verankert sein muss. Die Schlagworte Data Governance, Verantwortlichkeitsstrukturen und Datenschutzmanagementsysteme (DSMS) gewinnen 2025 weiter an Bedeutung.

Denn mit steigenden Anforderungen aus der DSGVO, KI-Verordnung und dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist klar: Nur wer Prozesse dokumentiert, Verantwortlichkeiten klar zuweist und den Überblick über seine Datenverarbeitungen behält, kann dauerhaft datenschutzkonform agieren.

Zudem erwarten immer mehr Geschäftspartner – vor allem im B2B-Bereich – den Nachweis funktionierender Datenschutzprozesse im Unternehmen. Dazu gehört z.B.:

2025 zeichnet sich ab: Operativer Datenschutz ohne strategisches Fundament ist nicht mehr tragfähig. Unternehmen, die in nachhaltige Data Governance-Strukturen investieren, sichern sich nicht nur rechtlich ab – sie verbessern auch die Qualität ihrer Daten, die Effizienz interner Prozesse und das Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitenden.

Trend 3: Internationale Datenübermittlung bleibt kritisch

Die wachsende Nutzung von Webservices führt vermehrt zur Übermittlung personenbezogener Daten in das Ausland. Aufsichtsbehörden überwachen diese Entwicklung verstärkt, insbesondere aufgrund der Forderung des Bundesdatenschutzbeauftragten nach einer beschleunigten Bearbeitung grenzüberschreitender Fälle.

Trotz des EU-US Data Privacy Frameworks (DPF) bleiben internationale Datenübermittlungen ein Risiko. Während sich viele US-Dienstleister zertifizieren lassen, haben die europäischen Datenschutzbehörden angekündigt, künftig genauer hinzuschauen – insbesondere bei der Nutzung von US-Cloud-Diensten.
Unternehmen müssen prüfen:

  • Ob ihre Dienstleister tatsächlich DPF-zertifiziert sind
  • Ob zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind
  • Ob sich Transfer Impact Assessments (TIAs) auf dem neuesten Stand befinden

Trend 4: Datenschutz-Zertifizierungen gewinnen an Bedeutung

Die Zahl der zertifizierten Datenschutzlösungen nimmt spürbar zu. Mit der Akkreditierung erster Anbieter nach Art. 42 DSGVO entsteht für Unternehmen die Möglichkeit, ihren Datenschutz extern prüfen und zertifizieren zu lassen. Dies ist ein starkes Signal gegenüber Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden.

Zertifizierungen fördern nicht nur das Vertrauen, sondern helfen auch bei Ausschreibungen, im B2B-Geschäft und beim Markteintritt in streng regulierten Branchen.

Gleichzeitig steigt der Druck, nachweisen zu können, dass Datenschutzprozesse strukturiert und nachvollziehbar organisiert sind – etwa im Rahmen eines Datenschutzmanagementsystems (DSMS) oder im Kontext übergreifender Data Governance.

Fazit: Strategisches Datenschutzmanagement wird unverzichtbar

Die Datenschutztrends 2025 zeigen deutlich: Wer Datenschutz weiterhin isoliert als Compliance-Thema behandelt, wird auf Dauer ins Hintertreffen geraten. Unternehmen müssen ihre Prozesse, Technologien und Verantwortlichkeiten ganzheitlich betrachten. Idealerweise erfolgt dies eingebettet in ein systematisches Datenschutz- und Risikomanagement.

Besonders die Themen KI, Einwilligungsmanagement und internationale Datenströme erfordern vorausschauende Planung und aktuelles Fachwissen. Dabei kann externe Unterstützung helfen, nicht nur rechtliche Anforderungen zu erfüllen, sondern Datenschutz als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.
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Philipp Herold

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Experte für Informationssicherheit, Compliance und Datenschutz. Berät Unternehmen mit präzisen Lösungsansätzen und umfassendem Wissen zum Schutz sensibler Daten und gesetzlicher Anforderungen.

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