Der unautorisierte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) greift in immer mehr Unternehmen um sich. Diese sogenannte Schatten-KI stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Informationssicherheit und den Datenschutz dar. Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die Entstehung und Ausbreitung von Schatten-KI gezielt eindämmen.
Was ist Schatten-KI?
Schatten-KI ist vergleichbar mit Schatten-IT, die Unternehmen schon lange beschäftigt. Während Schatten-IT durch den unkontrollierten Einsatz von IT-Geräten und Software gekennzeichnet ist, bezieht sich Schatten-KI auf den unautorisierten Einsatz von KI-Anwendungen. Häufig greifen Mitarbeitende selbstständig auf Tools zurück, die sie für ihre Arbeit als nützlich erachten, die aber weder offiziell freigegeben noch auf ihre Sicherheit hin überprüft wurden.
Bei diesen Tools handelt es sich meist um Anwendungen aus dem Bereich der generativen KI, wie z.B. ChatGPT, Google Gemini oder Claude. Sie bieten eine beeindruckende Funktionalität und können Arbeitsschritte vereinfachen, bergen aber erhebliche Risiken, wenn sie ohne Absprache eingesetzt werden.
Risiken von Schatten-KI
Der unautorisierte Einsatz von KI-Tools birgt eine Vielzahl von Risiken, da solche Anwendungen in der Regel nicht auf die Einhaltung unternehmensinterner Sicherheitsanforderungen geprüft wurden. Die gravierendsten Risiken sind im Folgenden aufgeführt:
- Verstoß gegen regulatorische Vorgaben
Wenn Mitarbeiter KI-Tools unbefugt nutzen, besteht die Gefahr, dass personenbezogene Daten unkontrolliert übermittelt werden. Diese Daten können von den KI-Betreibern gespeichert oder verarbeitet werden, ohne dass dies mit den Datenschutzrichtlinien des Unternehmens vereinbar ist. Dies kann zu Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) führen, wodurch schwerwiegende rechtliche und finanzielle Folgen drohen. - Bedrohung der Informationssicherheit
Neben personenbezogenen Daten sind auch andere sensible Informationen wie Geschäftsgeheimnisse oder interne Strategien potenziell gefährdet. Werden solche Daten in ungesicherte Anwendungen eingespeist, besteht die Gefahr, dass sie von unbefugten Dritten eingesehen oder missbraucht werden. Dies kann nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern auch zu einem erheblichen Imageschaden für das Unternehmen führen. - Risiken für die IT-Sicherheit
Schatten-KI kann auch die allgemeine IT-Sicherheit eines Unternehmens beeinträchtigen. Viele unautorisierte KI-Services erfordern das Hochladen oder Teilen von Daten, ohne dass klare Garantien über deren Sicherheit bestehen. Darüber hinaus können solche Anwendungen als Einfallstor für Cyber-Angriffe dienen, da sie nicht in die bestehenden Sicherheitsprotokolle des Unternehmens integriert sind.
Ansätze zur Risikominderung
Die genannten Risiken sind erheblich und werden in den kommenden Jahren mit zunehmender Verbreitung und Nutzung von KI-Werkzeugen weiter an Relevanz gewinnen. Um dieser Bedrohung wirksam zu begegnen, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Dieser kann beispielsweise auf den folgenden drei Säulen beruhen:
- Klare Richtlinien
Es bedarf detaillierter Richtlinien, die den Einsatz von KI-Lösungen im Unternehmen eindeutig regeln. Diese Richtlinien sollten klare Vorgaben enthalten, welche Arten von Werkzeugen eingesetzt werden dürfen, wie der Freigabeprozess abläuft und welche Sicherheitsanforderungen erfüllt sein müssen. Gleichzeitig sollte sichergestellt werden, dass diese Richtlinien für alle Mitarbeiter leicht zugänglich und verständlich sind. Nur so lässt sich die unzulässige Nutzung aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit verhindern. - Sensibilisierung und Schulung
Mitarbeiter müssen für die Risiken des unerlaubten Einsatzes von KI sensibilisiert werden. Dies kann durch gezielte Schulungen und Workshops erfolgen, in denen praxisnah vermittelt wird, welche Gefahren von Schatten-KI ausgehen und wie diese vermieden werden können. Mitarbeiter sollten in die Lage versetzt werden, mögliche Bedrohungen selbstständig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig ist es wichtig, eine offene Kommunikationskultur zu schaffen, in der Fragen und Unsicherheiten im Umgang mit KI jederzeit angesprochen werden können. - Umfassende IT-Unterstützung
Die IT-Abteilung sollte die Mitarbeiter aktiv unterstützen, indem sie autorisierte und sichere KI-Lösungen bereitstellt, die den Bedürfnissen der Belegschaft entsprechen. Dazu gehört die Evaluierung und Integration neuer Tools ebenso wie die kontinuierliche Überwachung bestehender Systeme. Indem die Mitarbeiter die Vorteile sicherer und autorisierter Anwendungen erkennen und aktiv in den Auswahl- und Einführungsprozess eingebunden werden, kann die Verbreitung von Schatten-KI erheblich eingedämmt werden.
Die digitale Zukunft ist da. Sind Sie bereit?
Schatten-IT und Schatten-KI sind Phänomene mit ähnlichen Ursachen: Beschäftigte suchen nach effizienteren Arbeitsmethoden und finden häufig Lösungen außerhalb der offiziellen IT-Landschaft.
Um Schatten-KI wirksam zu bekämpfen, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Unternehmen müssen nicht nur technische Maßnahmen ergreifen, sondern auch ihre Mitarbeiter in den Prozess einbeziehen. Durch klare Richtlinien, Schulungen und die Bereitstellung sicherer KI-Lösungen können Unternehmen Schatten-KI in den Griff bekommen und die Vorteile von KI verantwortungsvoll nutzen.
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