SEO jenseits von Google – lohnt sich Microsoft’s Websuche Bing?

Google gilt als hervorragender Lieferant für Traffic. Kein Wunder, schließlich wird die Suchmaschine von unzähligen Menschen genutzt: weltweit prasseln bei Google rund 40.000 Suchanfragen pro Sekunde ein. Doch wer Google zur Ansprache potentieller Kunden nutzen möchte, muss einen großen Aufwand betreiben. Gerade die Suchmaschinenoptimierung ist dort schon lange kein Kinderspiel mehr. Aufgrund des ausgeprägten Wettbewerbs müssen Unternehmen vergleichsweise großes Budgets aufwenden.

Einige Marketingmanager fragen sich daher, ob es nicht sinnvoll sei, auf andere Suchmaschinen auszuweichen bzw. dort zumindest Präsenz zu zeigen. Nicht zuletzt weil Comscore vergangene Woche Microsoft’s Suchmaschine Bing einen enormen Zuwachs beim Marktanteil attestierte.

Bing mit kräftigem Zuwachs beim Marktanteil

Bislang wurde Bing auf dem deutschen Suchmaschinenmarkt kaum wahrgenommen. Der Marktanteil der Websuche betrug in den letzten Jahren durchschnittlich rund 2,5 Prozent. Doch nun ist er auf beeindruckende 10 Prozent gestiegen, was viele Menschen überrascht hat. Plötzlich fragen sich viele Verantwortliche, ob sie nicht auch SEO für Bing betreiben oder wenigstens dort Werbung buchen sollen.

Zunächst mag dies äußerst reizvoll klingen, allerdings sollten sich die Verantwortlichen nicht zu viel davon versprechen. Ein Blick hinter die Kulissen macht nämlich schnell deutlich, dass der reale Marktanteil bzw. die tatsächliche Nutzung von Bing deutlich niedriger liegt.

Der reale Marktanteil ist deutlich kleiner

Die enorme Zuwachs ist einem ganz simplen Umstand geschuldet, nämlich der starken Verbreitung von Windows 10. Nutzer der aktuellen Windows Version arbeiten häufig  unbewusst mit der digitalen Assistentin Cortana. Sie ist nämlich standardmäßig aktiviert und lässt sich auch gar nicht so leicht abschalten.

Sobald ein Windows 10 Nutzer nach einer lokalen Datei sucht, diese jedoch nicht zu finden ist, wird Cortana aktiv und sucht automatisch online über Bing. Die hierdurch generierten Suchen haben den Marktanteil von Bing drastisch nach oben katapultiert. Allerdings wird der Marktanteil stark verwässert, weil die Nutzer gar nicht aktiv im Web suchen und somit die Suchanfragen letztlich in das Leere gehen. Der tatsächliche Markanteil von Bing dürfte daher weiterhin bis rund 2,5 Prozent liegen.